Auf Twitter lief sie mir über den Weg: Wiebke von Verflixter Alltag. Sie zwitschert aber nicht einfach nur, sondern hat einen wundervollen Blog – lest selbst 🙂 Und sie hat da eine ganz tolle monatliche Aktion: ihre Linkparty, zu der sie herzlich einlädt. Jeden Monat bietet sie ein neues Thema an, zu dem man seinen eigenen Beitrag bloggen kann. Und das Thema des Februars kann ich nicht von mir unbebloggt lassen:
Mutterliebe
Ist das nicht an sich schon einfach eine wundervolle Idee, einen Monat lang all die Mutterliebe (respektive Vaterliebe!) einzusammeln, die hier überall rumschwirrt? Ein paar Fragen zur Orientierung hat sie auch noch mit auf den Weg gegeben:
- Wie fühlt sie sich an, die Liebe zu seinem Kind?
- Was liebt Ihr an Eurem Kind / Euren Kindern?
- Welche Ängste habt Ihr in der Schwangerschaft gehabt, ob sich eine Liebe zu Eurem Kind entwickeln wird?
- Welche Ängste habt Ihr in der zweiten / dritten Schwangerschaft gehabt, ob ihr das neue Baby ebenso lieben könnt, wie das erste?
- Wie hat sich die Liebe mit dem zweiten / dritten / vierten Kind tatsächlich verändert?
- Unterscheidet sich die Vaterliebe von der Mutterliebe? Wie seht Ihr Väter das Ganze?
Da brauche ich mich nicht lange bitten zu lassen, in die Tasten zu hauen, um mein Herz sprechen zu lassen, wie Wiebke die Aufforderung so schön formuliert hat. Also los!
Wie fühlt sie sich an, die Liebe zu meinem Kind?
Eine Frage, die es in sich hat. Ich weiß ganz genau, wie es sich anfühlt. Ich kann das ganz exakt spüren. Es ist ein unglaubliches, aber eben auch ein unbeschreibliches Gefühl. Wie packt man so etwas in Worte? Die Geburt von Maxi-L hat mich regelrecht umgehauen. Schon während der Schwangerschaft habe ich mein Kind unendlich geliebt. Gleichzeitig konnte ich es gar nicht recht realisieren, dass ich wirklich Mama, dass wir so ganz in echt Eltern werden. Wenn man sagt, dass Eltern werden eines der letzten Abenteuer auf dieser Welt ist, dann kann ich das nur unterschreiben. Es ist unglaublich und die Gefühle fahren Achterbahn. Noch nie zuvor habe ich so geliebt, mich so sehr um einen anderen Menschen gesorgt, hat mich etwas so sehr aufgewühlt, beschäftigt, ja komplett in Beschlag genommen. Die Intensität aller Gefühle, die in Zusammenhang mit der Mutterliebe stehen, ist erschreckend und könnte, würde man hier der Natur nicht vertrauen, dass es aus gutem Grund geschieht, besorgniserregend sein.
So sehr ich auch um Worte ringe, ist keines aussagekräftig genug für diese Naturgewalt namens Mutterliebe!
Was liebe ich an meinen Kindern?
Alles? Nein, so weit geht die Mutterliebe dann doch nicht. Manche Marotten muss ich nicht gleich lieben, aber sie tun meiner Liebe auch keinerlei Abbruch. Mutterliebe hält extrem viel aus – alles? Aber zurück zur Frage. Es gibt sehr vieles, was ich an meinen Kindern liebe. Vieles, was ich an beiden so sehr liebe, aber auch viele Eigenarten, die die eine oder die andere hat.
An Maxi-L liebe ich ihre Ausdauer (sich lange einer Sache zu widmen), ihre Ruhe, ihre Konzentrationsstärke, ihr Sinn für Fairness, wie sie ihre Freundschaften pflegt, ihre unendliche Phantasie…
An Mini-L liebe ich ihren Mut, ihre Ausdauer (aktiv zu sein), ihre Ausdrucksstärke (Gestik, Mimik), ihren starken Willen und ihr großes Selbstbewusstsein.

Beide sind unheimlich schlau und wissen ihre Fähigkeiten jede auf ihre Weise geschickt einzusetzen. Sie sind so unterschiedlich, wie sie nur sein können und dennoch eindeutig Schwestern und sich auf gewisse Weise ähnlich.
Ich merke schon, egal welcher Frage man sich bzgl. der Mutterliebe widmet, ringt man nach Worten…
Welche Ängste habe ich in der Schwangerschaft gehabt, ob sich eine Liebe zu unserem Kind entwickeln wird? – Welche Ängste habe ich in der zweiten Schwangerschaft gehabt, ob ich das neue Baby ebenso lieben kann, wie das erste? – Wie hat sich die Liebe mit dem zweiten Kind tatsächlich verändert?
Das sind sehr interessante Fragen, wovon mich die erste überrascht hat. Dass ich mein erstes Kind nicht würde lieben können, habe ich nie befürchtet. Das kam mir gar nicht in den Sinn. Vielleicht naiv, aber so war es nun einmal. Ich habe Maxi-L bereits vom ersten Tag im Bauch an geliebt. Und gleichzeitig hatte ich dennoch nicht den geringsten Schimmer, was für eine Liebe mich mit der Geburt übermannen würde.
Bei Mini-L war das dann in der Tat ein wenig anders. Ohne Frage, auch sie habe ich bereits von Anfang an im Bauch unendlich geliebt. Ein weiteres absolutes Wunschkind hatte sich auf den Weg in unsere Arme gemacht. Aber Angst war da, ja, das gebe ich zu. Ich hatte Angst, Maxi-L nicht mehr gerecht werden zu können, Angst, dass sie sich zurückgesetzt und womöglich nicht mehr so geliebt fühlen würde. Ich hatte Sorge, wie ich mich werde aufteilen können und beiden gerecht werden.
Ich weiß noch sehr genau, wie ich Abend für Abend meine Große in den Schlaf gekuschelt habe und ihr dabei regelrechte Liebesschwüre zugeflüstert habe. Ich wollte, dass sie sich unbeschwert auf ihre kleine Schwester freuen kann, dass sie sich unserer Liebe sicher ist – unerschütterlich. Und ich hoffe, dass mir, dass uns das auch gelungen ist. So wie sich die Schwestern heute lieben, bin ich da sehr optimistisch.
Und wie es mir dann ging? Ich durfte ein neues Wunder des Mutter-werdens und Mutter-seins erleben:
Mutterliebe ist unendlich!
In unserem Fall hat sich meine Mutterliebe einfach mal eben so verdoppelt.
Unglaublich und echt wahr!
Unterscheidet sich die Vaterliebe von der Mutterliebe?
Ich habe meinen Mann an dieser Stelle nicht gefragt sondern schreibe aus meiner subjektiven Muttersicht, was mein persönlicher Eindruck ist:
Bei uns ist es unterschiedlich. Meine Mutterliebe ist anders als die Vaterliebe vom schnuppispapa. Und ich bin darüber sehr froh. Wie in sehr vielem in unserem gemeinsamen Leben, ergänzen wir uns auch in der Elternschaft ganz hervorragend! Und dennoch gleicht sich diese Liebe in einem ganz entscheidenden Punkt:
Wir beide lieben unsere Kinder bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter! Eine bedingungslose, manchmal gar masochistische Liebe, die extrem viel aushält und ebenso viel damit erreichen kann. Manchmal scheint sie regelrecht schizophren zu sein, doch ist sie einfach nur eine wunderbare Einrichtung der Natur.
Mein persönliches Fazit
Mutterliebe ist eine der stärksten, wenn nicht die stärkste Form der Liebe, einer reinen Liebe, ohne wenn und aber, ohne Bedingungen, mit ganzen und von vollem Herzen.
Aus meiner aktuellen persönlichen Erfahrung könnte man es aber auch so ausdrücken:
Mutterliebe ist, dass man über die grenzenlose, unendliche und bedingungslose Mutterliebe schreibt, während hier gerade eine der schlimmsten Phasen von Megatrotz und Schlafmangel den Ton angeben. Wenn das kein Beweis für die Unerschütterlichkeit ist, weiß ich es auch nicht… *ommmmmmm*
Vor Müdigkeit total geschaffte und gleichzeitig vor Liebe platzende Grüße
Eure schnuppismama