Die liebe Mupfmama hat einen furchtbaren Schreckmoment erlebt und hat darüber hier auf ihrem Blog berichtet. Und wer kennt das nicht als Mama? Im Schreckmomente bescheren sind die Kleinen ganz groß… So ist ihr Aufruf zur Blogparade #Schreckmoment nur logisch:
Wenn der Zweifachmama die Gelassenheit flöten geht… {Blogparade #Schreckmoment}
Eigentlich müsste ich nicht wissen, wo anfangen und wo aufhören. Ich bin nun seit sechseinhalb Jahren überhaupt und bald schon fast vier Jahre gleich zweifache Mama. Ich kann die Schreckmomente nicht mehr an meinen beiden Händen abzählen. Dennoch habe ich genau zwei Schreckmomente ausgewählt, von denen ich Euch heute berichten möchte – je einen von einer meiner Töchter. Und warum diese, das erkläre ich hinterher. Lest einfach erst einmal.
Mein erster großer Mama-Schreckmoment – created by Schnuppi
Ohne groß etwas von Attachment Parenting und all dem gehört zu haben, war es für mich von Anfang klar, dass Schnuppi bei uns schläft. Ich war noch gar nicht schwanger, da sah ich bei einer Freundin ein babybay* und dachte nur, was für eine tolle Lösung das denn ist. So stand sofort fest, als sich Schnuppi auf dem Weg in unsere Arme befand, dass so ein Beistellbett her muss. Hatten wir auch nicht den leichtesten Stillstart, wurde es mit diesem Bett immer praktischer und alsbald robbte sich Schnuppi von dort schon quasi selbst an die Brust. Da sie nicht die schnellste Trinkerin war (und auch nie wurde), konnte ich so einfach weiterschlafen beim Stillen. Wertvolle Minuten Schlaf, die mir wirklich halfen, weil sie nicht den besten Nachtschlaf hatte – gemessen an den Schlafwünschen eines Erwachsenen 😉 So war ich eigentlich – und das kennen wohl viele Eltern – dauermüde und nahm mir wirklich jedes Minütchen Schlaf, was ich nur kriegen konnte. So auch an jenem Morgen, der mir den bis dahin größten Schrecken überhaupt einjagte. Nach der x-ten Nacht in Folge mit viel Weinen und Stillen und Schuggeln und Trösten, wurde Schnuppi viel zu früh wach, war absolut zufrieden mit sich und der Welt. Sie lag in ihrem Beistellbettchen, brabbelte vor sich hin und spielte mit der Schnullerkette. Gelegenheit macht Schlaf – noch eben kurz die Augen schließen… hach, welch Wohltat…
AAAAAAAAH!
…irgendwas lässt mich hochschrecken, ich öffne die Augen und sehe, wie Schnuppi aus dem Bett fällt! Aus meinem Bett! Da liegt sie! Auf dem Boden! Auf dem Rücken! Den Kopf hält sie hoch und starrt mich an! Sie starrt und gibt keinen Pieps von sich! Keinen Mucks!
MEIN KIND!
Ich bin total geschockt und begreife nicht, wie dieses Baby es geschafft, sich bis unter das Beistellbettchen zu robben, so dass sie überhaupt rausfallen konnte. Ich springe aus dem Bett, nehme Schnuppi fest in die Arme und rede auf sie ein. Kind, bitte sag doch endlich was. Sie starrt mich nur weiter an und ich werde panisch, zittere. Irgendwie schaffe ich es, erst sie und dann mich anzuziehen, packe sie ins Auto und fahre los. Bloß ruhig bleiben, aufs Autofahren konzentrieren, immer wieder Kontrollblicke über die beiden Spiegel (Rückspiegel bei mir und bei ihr), wie es meinem Kind geht. Sie schnullert. Ich habe panische Angst und rufe (über die Freisprechanlage selbstredend) meine Mutter an. Ich habe Angst, dass Schnuppi was passiert ist. Der Kinderarzt hat bei der letzten Vorsorgeuntersuchung doch extra noch diesen Zettel mitgegeben, wo all die möglichen Risiken für Babies in diesem Alter aufgezeigt wurden. Da stand doch genau das mit drauf. Angst macht sich breit. Was bin ich für eine schlechte Mutter? Ich werde davor gewarnt und dann passiert es mir, weil ich einfach weiterschlafe, obwohl mein Kind schon wach ist?! „Mama, was mach ich denn, wenn die mir Rabenmutter das Kind wegnehmen?“
Ja, ich war nicht mehr ganz bei Trost, würde ich aus heutiger Sicht sagen. Der Kinderarzt war total freundlich und beruhigte mich nicht nur damit, dass Schnuppi offensichtlich so gar nichts passiert war, sondern auch mit guten Worten – eben dass sowas trotz aller Vorsicht trotzdem passieren könne und sie deswegen immer wieder auf all diese Gefahren hinweisen.
Noch am selben Tag fuhren der schnuppispapa und ich in das nächste Babygeschäft und kauften einen zusätzlichen Rausfallschutz: unter dem Beistellbettchen sicherten wir die restliche Länge des Bettes mit einem Gitter (wir entschieden uns für dieses Bettgitter von reer*), welches längenmäßig variabel einstellbar ist und einfach unter die Matratze geklemmt werden kann. Dies zog dann auch mit Schnuppi mit als diese ein großes Bett bekam. Das gab ihr – und mir! – anfänglich die nötige Sicherheit. Nach und nach verkürzte ich die Länge, bis sie ganz darauf verzichten konnte und kurze Zeit später nutzten wir es dann auch schon für Knupsi, wo ich das Bettgitter direkt ab Tag 1 als Rausfallschutzverlängerung zum Babybay hatte. Noch bis heute haben wir dieses Alu-Teil, nun bei Knupsi am großen Bett. Soviel Schutz und Sicherheit für seinerzeit keine 20 Euro (bei dem Internetriesen mit A kostet es mittlerweile wohl 30 Euro, ich holte es im Babygeschäft um die Ecke) – mein absoluter Protipp, wie man dieser bekannten Gefahr noch ein Stück besser entgegnen kann!
Mein aktuellster Mama-Schreckmoment – created by Knupsi
Doch weder dies noch all meine Mama-Erfahrung konnten den Schreckmoment verhindern, den Knupsi mir bescherte – und ich bekomme heute noch Puls, wenn ich nur daran denke, so wie jetzt, wo ich die richtigen Worte suche, um Euch davon zu berichten. Es war im Februar diesen Jahres. Ich war mit Schnuppi und Knupsi in der Sparkasse bei uns im Ort. Unsere Große ist nämlich mittlerweile im Knax-Club der Sparkasse, so mit Clubkarte, einer eigenen Kundenkarte zum Ausweise ziehen und Aktionen am Schalter. Das will natürlich alles noch geübt werden, aber gerade das finde ich so wertvoll daran. Nach und nach wird sie in die Welt der Bankgeschäfte eingeführt, lernt dies von klein auf und fühlt sich jetzt schon ganz groß – zu Recht! Wir hatten zu diesem Zeitpunkt schon mehrere „Stationen abgearbeitet“, waren im Baumarkt, beim Bäcker – und nun eben in der Sparkasse. Schnuppi wollte zum ersten Mal Kontoauszüge ziehen und Geld abheben. Außerdem waren ihr fälschlicherweise die Kinogutscheine für 2016 anstatt für das aktuelle Jahr 2017 mitgegeben worden; die wollten wir auch noch umtauschen. So hingen wir zunächst ein wenig am Schalter „fest“, was Knupsi natürlich totaaaaal langweilig fand. Aber welch Glück, unsere Sparkasse hat eine nette kleine Spielecke und ich hatte sie vom Schalter aus noch so gerade im Blick. Nachdem wir – ich mit hin und her Gerenne zwischen Spielecke und Schalter – zumindest schon mal die Kinogutscheine ausgetauscht hatten, ging es an den Kassenschalter. Leider konnte ich die Spielecke von dort aber nicht mehr sehen, so dass ich unentspannt vor und zurück lief, um alle 2 Sekunden nach meinem Wirbelwind zu schauen. Und dann waren es nur die berühmten 2 Minuten, die meine volle Aufmerksamkeit für Schnuppi und die Bankangestellte forderten und beim nächsten Blick in die Spielecke war diese LEER!
Mein Kind ist WEG!!!
Spurlos verschwunden!
Sofort machte sich Panik in mir breit. Ich bekam kaum noch Luft, das Adrenalin schoss durch meinen Körper! Ich rannte los, wie irre, durch diese Sparkasse – denn diese hat zwei Ausgänge! Für den einen hätte sie an mir vorbei gemusst, aber der andere lag genau auf der anderen Seite. Es war mittlerweile dunkel draußen und Knupsi war wie vom Erdboden verschluckt. Wie weit konnte eine Dreijährige in 2 Minuten gekommen sein? Oder hatte sie sich gar jemand geschnappt? Ich war außer mir vor Sorge und Angst! Ich rannte und rannte und rief und rief „KNUUUUUUPSIIIIIIIII?!“ Ich hatte mittlerweile die ungeteilte Aufmerksamkeit aller Anwesenden, ob Sparkassenangestellten oder Kunden. Alle schienen mich mit ihren Augen bei meiner Suche zu unterstützen. Ratlose Gesichter blickten mir entgegen, Schulterzucken… Oh mein Gott, das darf einfach nicht wahr sein! NEIN NEIN NEIN! Ich war nun auf der anderen Seite der Filiale angekommen, kurz vor der anderen Ausgangstür und rief erneut „KNUPSI“, als hinter mir ein zartes Stimmchen mit „Ja, Mama?“ antwortete…. BÄM!
Ich weiß nicht, wie viele Gebirge mir in diesem Moment vom Herzen gefallen sind. All das, was ich oben geschildert habe, hat sicherlich gerade mal eine Minute gedauert. Eine Minute, in der ich eine nie gekannte Panik in mir empfunden hatte. Die Angst, dass das Schlimmste passiert sei… Doch Knupsi hatte einfach hinter einem großen Spielwürfel gehockt und dort seelenruhig gespielt. Sie war wohl einfach so vertieft in ihr Spiel (ja, das ist sie oft), dass sie mich einfach nicht gehört hat. Auch konnte sie meine Panik überhaupt nicht verstehen, denn sie hatte ja nichts gemacht. Sie hatte einfach nur ruhig in der Spielecke die Zeit für sich genutzt.
An diesem Tag beruhigte ich mich nicht mehr. Der Schock saß tief, auch wenn überhaupt nichts passiert war. Es ist eine der größten Ängste als Mutter, dass Dein Kind plötzlich verschwunden ist. Und wer meine Knupsi kennt, der weiß, dass diese Weltentdeckerin leider oft keine Grenzen kennt. Daher kam meine Angst nicht von ungefähr. Es wäre einfach durchaus möglich gewesen, dass es ihr zu langweilig war und sie auf Entdeckungsreise geht…
Warum genau diese beiden Mama-Schreckmomente?
Auch wenn die mupfmama in ihrer Blogparade nach DEM Schreckmoment fragt, so gilt das doch ganz bestimmt pro Kind 😉 Aber ich habe auch ziemlich bewusst genau diese beiden ausgewählt, zwischen denen an die sechs Jahre liegen. Sechs Jahre Mama-sein und Mama-Erfahrung, die großen Einfluss auf meine „Mama-Kompetenz“ hatten. Ich habe mich durch meine Erfahrungen weiterentwickelt. Und vor allem: ich bin gelassener geworden. Doch es gibt eben Grenzen, wo selbst einer Zweifachmama die Gelassenheit flöten geht.
War das bei Maxi-L damals Horror pur für mich, wo ich aus heutiger Sicht sagen würde, da ist ja nun wirklich nichts passiert, ist der Vorfall mit Mini-L einer meiner größten Ängste seit jeher – ungebrochen. Klar, eigentlich ist auch dieses Mal nichts passiert. Aber diese Minuten der Ungewissheit, wo mein Kind ist… diese Schrecksekunden, ob mein Kind in Gefahr ist… Ich muss nur an diese kurzen Momenten denken und hab die Gefühle sofort wieder abrufbereit, nachfühlbar…
Wissen teilen, voneinander lernen
Wenn die liebe mupfmama nun anhand meiner Schreckmomente wissen möchte, „wo im Alltag Gefahren schlummern können und wie man ihnen am besten begegnet – auch, damit andere daraus lernen können“ (Zitat), dann hab ich Euch für meinen Schreckmoment mit Schnuppi einen Protipp mit an die Hand gegeben, den ich nur von Herzen empfehlen kann. Aber bei der Situation mit Knupsi? Ich bin mir der diversen Gefahren absolut bewusst und versuche tagtäglich jegliches Risiko zu minimieren. Doch was man sich als Mama eingestehen muss ist, dass man nicht alles verhindern kann. Das macht es mir – gerade bei meinem Wirbelwind – nicht leichter. Daher versuche ich, meinen Kindern alles Wichtige mit auf den Weg zu geben und sie in ihrer eigenen Kompetenz zu schulen. Meiner Meinung nach minimieren sich die Gefahren, je mehr man die Kinder für diese sensibilisiert und diesen den Umgang damit beibringt. Zu theoretisch? Dann mal exemplarisch:
An einem Messer kann man sich schneiden. Ich kann das Messer wegpacken und darauf aufpassen, dass die Kinder damit überhaupt nicht in Berührung kommen. Doch ich kann nicht ausschließen, dass sie nicht doch mal eines in die Finger bekommen und sich dann verletzen. Bringe ich den Kindern aber frühzeitig den richtigen Umgang mit einem Messer um, reduziere ich die Gefahr dauerhaft.
Eine Treppe ist eine gefährliche Sache für Babies und Kleinkinder. Ich kann Gitter anbringen und mein Kind ständig im Auge behalten. Oder ich bringe meinem Kind frühzeitig das Treppensteigen bei.
Garantien gibt es keine und somit auch niemals 100%ige Sicherheit.
Doch je kompetenter mein Kind wird, je mehr ich meinem Kind beibringe und ihm zutraue, desto sicherer kann es durch diese Welt gehen!
Aber vielleicht habt Ihr ja auch noch wissenswerte, tolle Tipps auf Lager, wie Euer Schreckmoment glimpflich ausging und was Ihr daraus gelernt habt. Die Blogparade der Mupfmama auf ihrem Blog elterkram läuft noch bis 31. Mai 2017 und das möchte sie wissen:
Was ist euch und euren Kindern passiert? Erzählt von Notfällen, Unfällen, Verletzungen, Krankheit, von Stürzen, Verbrennungen, Wunden und Allergien, von all dem Beängstigendem, vor allem davon, was ihr in der Situation getan habt, wie euch geholfen wurde, wie – hoffentlich – alles wieder gut wurde. […] Ich möchte konstruktive Geschichten sammeln: Über Schreckmomente, Notfälle, Unfälle, aber vor allem über Erste Hilfe und über’s Glückhaben!
Und so kannst Du mitmachen:
- Die Blogparade läuft bis zum 31. Mai 2017.
- Benenne in deinem Beitrag die Blogparade #Schreckmoment und verlinke auf diese Seite.
- Poste deinen Link hier in den Kommentaren, damit ich ihn in die Liste unten aufnehmen kann.
- Du darfst gern das Bild zur Blogparade verwenden.
- Wenn einige Beiträge zusammenkommen, werde ich zum Abschluss der Blogparade eine Zusammenfassung schreiben.
Du hast schon mal über einen #Schreckmoment geschrieben? Super! Immer her damit! Auch „alte“ Beiträge sind ausdrücklich willkommen! Bitte nimm dann noch den Link zu dieser Seite in deinen Beitrag auf.
Du hast eine Geschichte, aber keinen eigenen Blog? Kein Problem, werde Gastautor/in und veröffentliche deinen Bericht bei befreundeten Bloggern oder hier bei uns im Elternkram.blog. Melde dich einfach!
Vielen lieben Dank an die liebe Johanna für diese Blogparade, die ein wahrer Schatz an wertvollen Tipps werden kann und bitte auch werden soll (mitmachen!). Ich freue mich, ein Teil davon sein zu können; eine wirklich richtig gute Sache!
Schrecklich gelassene Grüsslies 😀
von Eurer schnuppismama
*Amazon Affiliate-Link
2 Kommentare zu „Wenn der Zweifachmama die Gelassenheit flöten geht… {Blogparade #Schreckmoment}“