Das alles ist Familie
Ein Kinderbuch über die Vielfältigkeit von Familienmodellen
Verlag arsEdition
Rezension / kostenloses Belegexemplar
– *enthält Amazon Affiliate Links –
Als ich die Info vom Verlag arsEdition über das Buch Das alles ist Familie* bekam, wusste ich es gleich:
Das ist UNSER Thema!

Fotoquelle: Verlag arsEdition
Michael Engler, Julianna Swaney
Das alles ist Familie
15,00 € [D] / 15,50 € [A]
Erschienen am 01.02.2021
Ab 4 Jahren
Hardcover, 32 Seiten
288 mm x 222 mm
ISBN: 978-3-8458-3706-2
Die Erwartungen waren hoch, wie immer, wenn dieser Verlag ein neues Kinderbuch veröffentlicht. Und sie wurden nicht enttäuscht. Das veraltete Modell Vater-Mutter-Kind reicht schon lange nicht mehr als Definition von Familie, ganz im Gegenteil erzeugt es Druck, bringt eine Erwartungshaltung mit sich und respektiert nicht die vielen verschiedenen Modelle von Familie. Eine klassische Familie ist kein Garant für eine glückliche Kindheit und Familie. Das sollte uns allen klar sein.
Die Geschichte
In dem Buch macht sich Lars, der seit der Trennung der Eltern mit seiner Mutter zusammenlebt, gemeinsam mit dem Nachbarsmädchen Lina auf die Suche, wem das Päckchen gehört, welches vor ihrer Haustür lag. So klappern die beiden die Straße, in der sie wohnen, ab und begegnen den verschiedensten Arten von Familien: der klassischen, der mit zwei Mamis, der Patchwork-Familie, der internationalen, der Großfamilie, der mit den unverheirateten Eltern mit verschiedenen Nachnamen, der mit dem Adoptivkind und auch der bestehend aus Vater und Tochter. Ist Lars der Skeptische, der stets hinterfragt, ob es sich bei den verschiedenen Konstellationen denn überhaupt um eine richtige Familie handelt, ist dies für Lina jedes Mal sonnenklar. Erst hier wird Lars, dank seiner aufgeweckten Begleiterin, klar, dass auch er und seine Mutter eine echte und vollständige Familie sind.
Und was eine Familie ausmacht, dass stellen Lars und Lina schlussendlich auch fest 💜

Das Buch endet mit einer vierseitigen Übersicht über alle vorgestellten, so verschiedenen Familien mit all ihren Merkmalen. Als letztes steht dort „meine Familie“ und lässt Platz für ein Foto. Dies hat bei uns Anlass zu einem ausgiebigen Gespräch gegeben:
Was ist denn nun unsere Familie? Welches Foto gehört da rein?
Nur Knupsi, Schnuppi und ich?
Oder nicht doch wir drei plus die Bonusschwester & den Bonuspapa?
Und bilden nicht auch Schnuppi und Knupsi mit ihrem Papa eine Familie?
Letztendlich haben wir uns darauf geeinigt, dass wir uns hier in keinem vorgeschriebenen Rahmen bewegen müssen – zeigt uns das Buch doch Vielfältigkeit! Also kleben wir einfach munter drei Fotos ein – denn: DAS ALLES IST FAMILIE!

Wie mir das Buch gefallen hat
Ein Buch, dass jedes Kind mal gelesen haben oder vorgelesen bekommen sollte. Denn egal, in welcher Art von Familie ein Kind lebt, ist Wissen um Vielfältigkeit die Grundlage für Respekt und Toleranz! Und das, nebenbei bemerkt, nicht nur beim Thema Familienmodell.
Das Buch ist toll aufgebaut. Zunächst erfahren die Kinder in einer Geschichte quasi nebenbei von den verschiedensten Familienmodellen. Durch die beiden so unterschiedlich damit umgehenden Kinder, kann sich jedes Kind verstanden fühlen. Keiner wird hier für seine Sichtweise und mögliche Skepsis oder gar reines Unwissen verurteilt.
Die sich der Geschichte anschließende Übersicht finde ich sehr hilfreich. Hat man die Familienarten bisher „im Vorbeigehen“ mitbekommen, wird hier nochmal aufgezeigt, wie diese Familien aussehen und was ihre „äußeren Merkmale“ sind.
Das Buch lädt zu Gesprächen ein – schon während des Lesens. Alles wird kindgerecht erklärt, wie zum Beispiel was Patchwork wörtlich heißt und in Bezug auf eine Familie bedeutet.
Sowohl meine gut Zehnjährige als auch meine bald Achtjährige waren von dem Buch gefesselt. Nun ist es für sie als Kinder in einer Patchworkfamilie natürlich auch ein ganz aktuelles Thema. Beim Lesen haben wir uns abgewechselt. Die Viertklässlerin hat es direkt mit Betonung vorgelesen, und sogar auch die Zweitklässlerin, die in der Schule das Lesen mit verschiedenfarbigen Silben lernt, konnte die Geschichte auf Anhieb schon relativ flüssig lesen. Ein Indiz für mich, dass der Text sehr kindgerecht verfasst ist. Das wäre mir beim vorlesen nicht so aufgefallen, weil es so ansprechend auch für Erwachsene geschrieben ist. Dieser Drahtseilakt wurde bestens gemeistert.
Mein Fazit
Wie der Verlag auf seiner Produktseite schreibt, ist dieses Kinderbuch eine Hommage an die Vielfältigkeit unserer Gesellschaft. Die Geschichte wird einfühlsam und kindgerecht geschildert und zieht auch Erwachsene mit in den Bann. Ein Buch, womit man sich als Familie beschäftigen kann, was zu Gesprächen und zum Austausch einlädt, wo einfach jeder seiner Freude dran hat.
Das Buch wird ab 4 Jahren empfohlen und für junge Leser bietet es zudem noch den Anreiz, dass sie damit Punkte auf Antolin sammeln können. Möge die Punkte-Jagd beginnen.
Ich kann dieses Buch nur von Herzen empfehlen – für jeden und alle. Ein Thema, mit dem man sich beschäftigen sollte, um wieder für ein bisschen mehr Toleranz und Respekt in unserer Welt zu sorgen – zum Wohle unserer Kinder.
Vielen Dank an den Verlag arsEdition für das kostenlose Rezensionsexemplar.
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