Rezension
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Heute stelle ich Euch ein ganz besonderes Buch vor, welches mich ob des Themas Überwindung gekostet hat, es zu lesen. Und soviel darf ich vorweg nehmen: ich hätte es nicht verpassen wollen!
Schaitan: Wie ich meinen Sohn an einen arabischen Clan verlor
Fotoquelle & Rechte: Sonnenkinder-Verlag
Buch-Information:
- Autoren: Hanna G. und Daniel Ludwig
- Herausgeber : Sonnenkinder Verlag Kerpe (7. März 2022)
- Sprache : Deutsch
- Taschenbuch : 204 Seiten (oder als Kindle-Version)
- ISBN-10 : 3980677281
- ISBN-13 : 978-3980677288
Worum es geht…
Nach einer nicht einfachen Kindheit und einem ersten heftigen Schicksalsschlag, lernt Hanna G. einen jungen Marokkaner kennen und lieben. Mit 17 Jahren bekommt sie von ihm ein Kind: ihren Sohn Jamal. Was die junge Frau ab dann erlebt, durch welches Martyrium sie geht und wie sie von Gutachtern, Jugendamt und Gericht im Stich gelassen wird, lässt einen nur noch fassungslos zurück…
Über das Buch
Wie ich schon schrieb, hat es mich als Mutter und empathischer Mensch, viel Überwindung gekostet, dieses Buch zur Hand zu nehmen. Der Untertitel macht einem keine großen Hoffnungen auf ein Happy End und sein Kind zu verlieren ist wohl für jeden Elternteil eine absolute Horrorvorstellung. Aber diese Frau, um die es geht, die hat das alles erleben müssen. Ich muss ihre Geschichte nur lesen, kann, wann immer es mir zuviel wird, einfach unterbrechen, kann mir ihr Schicksal einteilen – sie musste da ungebremst und schutzlos durch…
Die wahre Geschichte beginnt sehr früh im Leben von Hanna, nämlich mit ihrer Kindheit. Bereits in dieser Zeit muss sie so einiges durchstehen. Doch der Autor versteht es, mit der Sprache gleichzeitig ein etwas verklärtes Bild entstehen zu lassen und die Autorin ringt einem trotz der über alles schwebenden Bedrücktheit durch so manchen „Kindermund“ aus jener Zeit ein Schmunzeln ab.
Der Autor hüllt den Leser in eine gar romantische Stimmung, in welche er die Schicksalsschläge dann umso härter hinein haut. Das in drei Teile gegliederte Buch lässt einen die Hauptprotagonistin bereits nach dem ersten so gut kennenlernen, dass man sie schon wie eine Freundin empfindet und dadurch umso mehr mitfühlt. Der zweite Teil beginnt mit einer kurzen Passage aus einer Zukunft, in der „alles“ schon passiert zu sein scheint – ein Ausblick, der einerseits etwas Mut macht, andererseits aber auch sehr deutlich zeigt, was dieser Person Schlimmes widerfahren ist. Ab jetzt scheint es kein Durchatmen mehr zu geben. Es folgt soviel Unfassbares, dass man diese junge Frau einfach nur noch retten möchte. Wie muss es für sie gewesen sein, wenn man es als Leser schon kaum aushält.
Neben all dem, was Hanna passiert, wird auch ihr Wesen, ihre Art vom Autor ganz wundervoll gezeichnet. Zwar düstere, aber gar philosophische Passagen ihrer Gedanken zeigen einen tiefgründigen, empathischen, herzlichen und klugen Menschen. Einen Menschen, der einem perfiden Spiel zum Opfer fällt – mit unbezwingbaren Gegnern.
Am Ende bleibt einem nur der tiefste Respekt vor dieser Frau. Was sie und ihr zweiter Ehemann noch alles versucht und auf die Beine gestellt haben – das muss man sich erstmal trauen, dafür muss man überhaupt erstmal die Kraft haben.
Der Buchtitel: Schaitan
Was ein Schaitan überhaupt ist, wusste ich ehrlicherweise vorher nicht, aber das Buch klärt darüber auf:
Der Schaitan ist im Koran der höchste Teufel, der schlimmste Dämon, der Satan. Fatimas Hand und Auge, die mir wiederum durchaus ein Begriff sind, sollen vor eben diesem schützen. Doch wer ist in dieser Lebensgeschichte der Schaitan? Wirklich die so betitelte „deutsche Schlampe“ oder der narzisstische Erzeuger? Ich nenne ihn in diesem Zusammenhang absichtlich so und definiere ihn an dieser Stelle nicht über seine Herkunft, seine Staatsangehörigkeit. Weil es Rassismus wäre? Nein, weil er den echten, stetig in der Welt geschehenden Rassismus für sich als Rechtfertigung und Ausrede für alles missbraucht. Weil hier eine Täter-Opfer-Umkehr stattfindet, die ihresgleichen sucht – und so, wie ich es mitbekomme, auch allzu oft findet. Und das alles zu Lasten einer Frau, die anderen Kulturen und den Religionen so offen gegenübersteht und ihren Sohn immer darin unterstützt und bestärkt hat, die beiden so verschiedenen Kulturen seiner Eltern kennenzulernen und zu leben.
Natürlich sind alle Namen in dem Buch verändert. Wenn der Staat keinen Schutz bietet, muss man sich, so gut es geht, nun einmal selber schützen. Und lasst Euch zu Beginn des Buches von dieser auf dem Bild dargestellten Info nicht abschrecken. Die erwähnten Auszüge aus Gerichtsprotokollen und Anwaltsschreiben sind keine seitenlangen Ausführungen sondern wirklich kurze Passagen und Abschnitte, die das ganze Drama nur noch verdeutlichen und den Lesefluss in keinem Moment unterbrechen.
Ein Lese-MUSS!
Dieses Buch wird mich noch lange beschäftigen. Ich bin unendlich froh, mich nicht gedrückt und es somit nicht verpasst zu haben. Es fiel mir schwer, hier nicht zuviel zu verraten, denn es ist ein absolutes Lese-MUSS! Ich empfehle es Euch und lege es Euch absolut ans Herz!
Da es ein sogenanntes „Book on Demand“ ist, wird es in den örtlichen Buchhandlungen nicht unbedingt zu finden sein, auf jeden Fall nicht in der Breite – was absolut zu bedauern ist.
Ihr könnt es aber auf jeden Fall bei Amazon bestellen, sowohl als Taschenbuch* als auch in sekundenschnelle für Euren Kindle*.
Traut Euch, bitte!
Eure schnuppismama
In diesem Fall handelt es sich nicht um ein Rezensionsexemplar.
Ich habe mir das Buch auf eine persönliche Empfehlung hin gekauft.
Dieses Buch muss bekannt werden. Diese Geschichte braucht Gehör!
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