aus dem Mama-Leben

Babykurse – Freundschaft inklusive?

Wenn man Mama wird, bekommt man direkt von allen Seiten vom tollen Kursangebot für (werdende) Mamis vorgeschwärmt. Gefühlt hat dort jede ihre neue beste Freundin oder gleich einen ganzen Freundeskreis gefunden. Alle haben dieselben (neuen) Interessen, die Kinder sind im selben Alter, die Mamas plötzlich alle zuhause mit viel Zeit und da die Kurse in der Regel vor Ort angeboten werden, wohnt man auch gleich noch nah beieinander. Klingt doch perfekt!

Ist es da verwunderlich, dass die schnuppismama voller Optimismus und Vorfreude die ersten Kurse angestrebt hat? Angefangen natürlich mit dem Geburtsvorbereitungskurs. Dieser Kurs war so aufgeteilt, dass zunächst ein paar Stunden mit werdendem Vater, dann ein paar Stunden nur die werdenden Mütter unter sich und zum Abschluss nochmal Paarstunden stattfanden. Gleich am ersten Abend sondierte schnuppismama die Lage: welche hier könnte denn wohl mit mir auf einer Wellenlänge liegen? Von den 10 Mädels schienen auf den ersten Blick so 3-4 passen zu können. Auch deren Partner sahen so aus, als könnte man sich durchaus mal zusammen treffen. Dass am ersten Abend noch so gar keine Gespräche zustande kamen, fand ich zunächst normal. Doch leider änderte sich dies auch an den übrigen Abenden nicht. Einige schienen per Mail miteinander Kontakt aufgenommen zu haben, aber spätestens als sich schnuppismama für die Nachsorge gegen die Kurs-gebende Hebamme entschied, war ich RAUS! Man lief sich zwar nach Geburt noch mal über den Weg, versprach sich mal „zum Schieben“ zu verabreden, aber dass das nur leeres Geschwätz war, war direkt in dem Moment, wo es ausgesprochen wurde, (wohl beiden Seiten) klar. Schade!

Na gut, im Vorbereitungskurs ist man ja auch irgendwie noch sehr mit sich selbst und der großen Veränderung im Leben beschäftigt. Das alles wird sich wohl ändern, sobald man mit Baby losgeht. Meine Hebamme der Wahl für die Nachsorge hatte mit ihrer Hebammen-Kollegin ein nettes Kursprogramm und in der Tat fand sich im Babymassagekurs eine nette 5er Truppe zusammen; schnuppismama war wieder zuversichtlich: jetzt wird’s was! Doch 5 sind meist eben doch einer zuviel und wo die schnuppismama dann auch noch nicht direkt vor Ort wohnte, war ich auch da wieder raus, als sich der Rest spontan „zum Schieben“ vor Ort einfand. Dass ich als einzige unserer 5er Truppe in der anderen Rückbildungsgruppe gelandet war, machte die Situation dann auch nicht besser.

 

Im Folgekurs „Sinnesspiele für Babies“ kamen zwar noch weitere Mamis dazu, aber dann wiederum war der Kurs gleich wieder so groß, dass nicht so recht Kontakte zustande kamen. Schnuppismamas Erwartungshaltung schien viel zu hoch gewesen zu sein – was war ich enttäuscht und traurig… Und auch einfach ein wenig einsam und allein!

Sicherlich war es dann nicht geschickt, ausgerechnet den anderen vieren aus unserer 5er-Truppe zu einer Krabbelgruppe zu folgen. Alle Bemühungen, mich ebenfalls präsent zu zeigen, waren nicht genug und letztendlich war das letzte, was ich wollte, den anderen hinterherzurennen.

Der Babyschwimmkurs war da wenigstens eine klare Sache: hier werden keine Kontakte geknüpft! Vor dem Kurs ist man voll im Stress, sich und das Kind in die Schwimmklamotten zu bekommen, während des Kurses 100%ige Konzentration aufs Kind und nach dem Kurs bloß raus aus dieser Hitze und möglichst schnell – wie alle anderen auch – die Schnuppi und die schnuppismama trocken und in die Klamotten kriegen und dann nichts wie raus und ab nach Haus!

Umzugsbedingt hielt die schnuppismama dann nach einer neuen Krabbelgruppe Ausschau. Die ersten Treffen waren der Graus, doch ich hielt durch: nicht zuletzt mangels Alternative. Immerhin hatte die Schnuppi ihren Spaß mit all den anderen Kleinkindern und vor allem dem ganzen Spielzeug. Doch – oh Wunder – die Truppe fand sich nach und nach. Auf Freundschaften hoffte schnuppismama eh nimmer, aber es wurden tatsächlich mit der Zeit nette Klön-Nachmittage. Zudem wurde diese Truppe meine Info-Quelle. Ich saugte alles auf: wo bekomme ich was, wo mache ich dies und wo das. Schnell lernte ich unsere baldige Heimat in den Grundzügen kennen. Und dann kam der Tag, wo ein „Winterspielplatz“ erwähnt wurde und alles nahm seinen Lauf.

Der Winterspielplatz war ein offener Spieltreff, der den Kleinkindern in der kalten Jahreszeit Spiel, Spaß und Bewegung bringen sollte. Abgesehen von der Tatsache, dass Schnuppi den Winterspielplatz, der zweimal die Woche vormittags geöffnet hatte, über alles geliebt hat, sind wir darüber zu unserem Eltern-Kind-Turnen und dem Miniclub gekommen. Zwei „Kurse“, denen wir treu geblieben sind – und wo die schnuppismama dann doch noch ein paar liebe Mamas kennengelernt hat, mit denen die Wellenlänge einfach stimmt und die ich heute nimmer missen möchte.

Mögen die vorherigen Kurse die Erwartungen an „neue Freunde“ nicht erfüllt haben, sehe ich sie mittlerweile als die Zwischenschritte, die uns letztendlich „zum Ziel“ geführt haben.

…und wie ich in der Zwischenzeit von einigen Seiten gehört habe, stehe ich wahrlich nicht alleine damit da, nicht gleich in jedem Kurs eine „neue beste Freundin“ gefunden zu haben… 😉

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